Formen der Eltern- und Familienarbeit in der Jugendhilfe (2) - Elterntraining und Familieninterventionen

Helmut Adler

Neben den Formen der Kooperation, die im ersten Teil dargestellt wurden, und die grundlegend für die Arbeit mit Eltern und Familien in der Jugendhilfe sind, besteht in vielen Fällen ein weitergehender Hilfebedarf für Eltern oder Familien, der andere Formen der Elternarbeit erfordert. Hierfür bieten sich Beratungs- und Trainingsansätze für Eltern oder Elternteile an wie auch familientherapeutische Vorgehensweisen. Beispiele für solche Ansätze werden im folgenden zweiten Teil dargestellt.

5. Formen der Elternberatung und des Elterntrainings

Eltern- und Familienberatung sowie Elterntraining intendieren eine Veränderung einzelner Aspekte des elterlichen Verhaltens. Hierdurch lassen sie sich auch von Ansätzen der Kooperation abgrenzen, die sich vorwiegend auf die Förderung und Aufrechterhaltung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften in der Jugendhilfe beziehen. Bei Beratungsansätzen und Elterntraining ist in der Regel ein konkreter Auftrag der Eltern oder eine Vereinbarung im Rahmen der Hilfeplanung notwendig. Ein solcher formaler Auftrag fördert auch bei den Eltern die notwendige Motivation für eine Veränderung ihres Verhaltens.

Im Rahmen der Beratung oder des Trainings für Eltern in der Jugendhilfe lassen sich unterschiedliche Ansätze verwenden (vgl. Tab. 2), die in verschiedenen Arbeitsfeldern entwickelt wurden, meist in der ambulanten Arbeit mit Eltern in Beratungs- oder Therapiesettings. Solche Ansätze sind zwar teilweise in Details zu modifizieren, eignen sich aber auch für die Arbeit mit Eltern in der Jugendhilfe.

 

Arbeitsform

Kontaktintensität

Sinnvolle Frequenz

Methoden

Dokumentation

1

Elternberatung

mittel bis hoch

nach Bedarf

Beratungsgespräche mit den Eltern

Dokumentationsbogen oder Protokoll

2

Abgestufte präventive Ansätze

mittel bis hoch

nach Bedarf

Verschiedene Methoden

Dokumentationsbogen oder Protokoll

3

Trainingsmodule für Eltern

hoch

1 x pro Woche

Strukturierte Module (eingebettet in Elterngespräche)

Strukturierte Dokumentation (Vordruck)

4

Behaviorales Elterntraining

hoch

1 x pro Woche

Praktisches Training mit den Eltern

Strukturierte Dokumentation (Vordruck)

Tabelle 2: Übersicht über Formen der Elternberatung und des Elterntrainings



5.1 Systematische Elternberatung

Systematische Elternberatung basiert auf Gesprächen mit den Eltern, bei denen Eltern allgemeine Hinweise zur Organisation des familialen Zusammenlebens oder zum Erziehungsverhalten gegeben werden (Peterander, 1997; Heekerens, 1991). Dabei lassen sich folgende Aspekte unterscheiden:

  • Auswahl: Aufgrund der Schilderungen der Eltern werden kurze Episoden aus alltäglichen Interaktionssituationen, die von den Eltern als konflikthaft und belastend erlebt werden, für eine Analyse ausgewählt.

  • Rekonstruktion: Ort und Qualität der interaktiven Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern werden im Gespräch rekonstruiert.

  • Verstehen: Es werden unterschiedliche Ziele von Eltern und Kindern und das "Verstehen" des Kindverhaltens erarbeitet.

  • Ursachen: Die Ursachen für das Entstehen der Interaktionen und die Bedingungen für deren Verlauf werden analysiert. Ziel ist es, daß die Eltern sich mit möglichen Ursachen ihres eigenen Verhaltens auseinandersetzen (Selbstreflexion) und versuchen, die Perspektive ihres Kindes zu übernehmen und mögliche Gründe und Bedingungen seines Verhaltens zu erkennen.

  • Auswirkungen: Die durch die Interaktion ausgelösten Gefühle und Reaktionen der Eltern werden analysiert und deren Auswirkung auf die Eltern-Kind-Beziehung wird thematisiert. In ähnlicher Weise werden auch die Reaktionen der Kinder analysiert.

  • Neugestaltung: Es werden für die Neugestaltung der Interaktionen mit den Eltern neue Ziele für den Umgang mit dem Kind erarbeitet.

  • Umgangsformen: Es werden neue Formen des Umgangs der Eltern mit ihrem Kind entwickelt, bei denen entwicklungsförderliche Verhaltensweisen der Eltern im Mittelpunkt stehen. Außerdem wird die Umsetzung dieser neuen Interaktionsformen erarbeitet.

  • Wirkung: Die Bewertung der Wirkungen des veränderten Elternverhaltens auf die Entwicklung des Kindes werden gemeinsam mit den Eltern differenziert beschrieben. Durch diese "Evaluation" sollen Eltern in der Veränderung ihres Verhaltens verstärkt werden.

Systematische Elternberatung stellt ein allgemeines Vorgehen für die Gesprächsführung mit Eltern zur Verfügung, das in der Praxis der Arbeit mit Eltern in der Jugendhilfe vielfältig anwendbar ist. Diese Form der Elternarbeit setzt allerdings auf Seiten der Eltern die Fähigkeit zur sprachlichen Beschreibung von Interaktionssequenzen sowie zur Selbstreflexion voraus. Elternberatung setzt außerdem voraus, daß die Eltern in der Lage sind, die erarbeiteten Vorschläge in ihrem alltäglichen Familienleben umzusetzen.

5.2 Abgestufte präventive Ansätze

Präventive Ansätze versuchen, an den bisher bekannten Risikofaktoren anzusetzen und diese zu beeinflussen, um das Risiko einer Erkrankung oder der Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten zu minimieren. Für die Wirksamkeit und die Notwendigkeit präventiver Interventionen sprechen eine Reihe von Argumenten (Petermann & Cordes, 1997). Solche Programme sehen eine gestufte Interventionsabfolge vor, die verschiedene Intensitätsstufen enthält (Sanders, Markie-Dadds & Turner, 2000; Sanders & Dadds, 1993):

  • Im Rahmen eines Selbsthilfeprogramms wird Eltern Informationsmaterial in Form von Handbüchern, Arbeitsblättern oder Videofilmen zur Verfügung gestellt, das diese ohne fachliche Anleitung zu Hause durcharbeiten und einsetzen können. Das Ziel dabei ist, Eltern im Umgang mit den in der normalen Entwicklung typischen Schwierigkeiten zu unterstützen (z.B. bei der Sauberkeitserziehung).

  • Über persönliche oder telefonische Kurzkontakte wird mit Eltern an deren Erziehungsverhalten gearbeitet. Es werden schwierige Verhaltensweisen des Kindes thematisiert, und den Eltern werden gezielte Hinweise gegeben, um mit diesen schwierigen Verhaltensweisen umzugehen. Dabei werden auch die Informationsmaterialien der ersten Stufe verwendet.

  • Ein problemspezifisches Kurztraining trainiert in ein bis drei Beratungskontakten die Eltern in der Anwendung geeigneter Maßnahmen, die bei auftretenden Problemen des Kindes dazu dienen sollen, das Problemverhalten des Kindes zu reduzieren. Ziel ist es, die Eltern im Umgang mit einzelnen, aber manifesten Problemen zu unterstützen und zu trainieren (z.B. bei Schlafstörungen, Bettnässen, überdauernden Eßstörungen).

  • Intensives Elterntraining ist angezeigt, wenn schon massive Verhaltensstörungen des Kindes vorliegen (z.B. oppositionelles Trotzverhalten oder Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen). Eltern werden in etwa 10 Beratungsterminen mit einem zeitlich variablen Abstand im spezifischen Umgang mit diesen Störungen trainiert. Diese Kontakte haben zum Ziel, die Eltern-Kind-Interaktion zu verbessern und den Umgang mit bestimmten Problemverhaltensweisen zu trainieren. Es können auch Hausbesuche vorgenommen werden.

  • Familieninterventionen werden bei vorliegenden schweren Verhaltensstörungen oder bei Störungen der familiären Funktionsfähigkeit eingesetzt (z.B. Verhaltensstörungen bei Kindern in Risikofamilien, schweren aggressiven Verhaltensstörungen des Kindes). Solche Interventionen richten sich auf sehr belastete Familien und enthalten neben Interventionen zum Erziehungsverhalten der Eltern auch Interventionen in anderen Bereichen des familiären Zusammenlebens (z.B. bei Paarproblemen oder Kommunikationsproblemen in der Familie).

Solche Arbeitsformen gestufter präventiver Modelle bilden insgesamt eine Vorgehensweise, die anhand ausgearbeiteter Materialien Interventionen in der Familie durchführt. Insbesondere die Bausteine solcher Programme, die sich auf umgrenzte Problematiken in der Familie beziehen, sind auch für die Verwendung im Rahmen der Familienarbeit in der Jugendhilfe gut geeignet. Allerdings decken die Materialien solcher Programme nur einen Teil der in der Jugendhilfe notwendigen Interventionen ab.

5.3 Trainingsmodule für umgrenzte Themen

Ausgehend von den thematischen Lücken in den bestehenden Programmen wurden im Rahmen der Arbeit in lebensfeldnahen Förderzentren Trainingsmodule entwickelt, die spezifische und umgrenzte Aspekte des elterlichen Versorgungs- oder Erziehungsverhaltens beinhalten (Adler, Berg & Württemberger, 1998). In vielen Fällen besteht in Familien ein umgrenzter Bedarf an Unterstützung in einem oder mehreren speziellen Bereichen des familiären Lebens (z.B. Organisation von Freizeitaktivitäten mit den Kindern, Notwendigkeit des Aufbaus von konsequentem elterlichen Verhalten, Notwendigkeit der Strukturierung der Hausaufgabenbewältigung). In solchen Fällen ist vielfach die Notwendigkeit einer Hilfe dringend, und eine Intervention in der Familie ist oft auch dazu geeignet, den Prozeß der Hilfe zur Erziehung zu unterstützen und zu fördern. Eine Unterstützung der Eltern kann in Form von einzelnen Modulen durchgeführt werden, die entsprechend des Bedarfs der Familie ausgewählt werden. Solche Beratungs- und Trainingsmodule integrieren einerseits Ansätze der Elternberatung in Form von Gesprächen, beinhalten andererseits aber ein eng umgrenztes Training zu spezifischen Bereichen der Elternfunktionen. Sie sind nach vergleichbaren Prinzipien strukturiert, wie dies bei umfassenden Elterntrainings (z.B. Döpfner, 1997) oder bei gestuften präventiven Programmen (z.B. Sanders, Markie-Dadds & Turner, 2000; Sanders & Dadds, 1993) der Fall ist.

Die Konzeption der Elternmodule orientieren sich an einem Qualitätssicherungssystem in der Region Franken (Link, 1997), das den Hilfebedarf in den Dimensionen Versorgung, Erziehung und Beziehung definiert. Neben einer theoretischen Einführung sowie einer Erläuterung zur Verwendung der Module und zur Motivierung der Eltern für die Mitarbeit, wurden bislang Module zu folgenden Bereichen erstellt:

  • Versorgung: Im Zusammenhang mit der Versorgung der Kinder wurden Module zur Grundversorgung von Kindern, zur Hygiene, zur Hausaufgabenbetreuung und zur Freizeitgestaltung erarbeitet. Ergänzend sind Trainingsmodule zur Ordnung im Kinderzimmer sowie zur Situation beim Zu-Bett-Bringen geplant.

  • Erziehung: Die bislang erarbeiteten Module zum Erziehungsverhalten der Eltern beziehen sich auf die Themen Belohnung, Bestrafung und effektive Aufforderungen. Geplant sind weitere Trainingsmodule zu sozialer Verstärkung, zu angemessener Zuwendung, zu konsequenten Erziehungshaltungen und zur Kontrolle der Aktivitäten des Kindes außerhalb der Familie.

  • Beziehung: Dieser Bereich umfaßt ein erstes Trainingsmodul zu familiären Beziehungen. Weitere Module sollen sich auf angemessene Erziehungsmittel, Streit, Problemlösung in Familien, die Durchführung von Familienkonferenzen, auf Grundhaltungen und Werte bei der Erziehung und auf die Frage von Verantwortung und Schuld beziehen.

Darüber hinaus ist es in einzelnen Fällen notwendig oder sinnvoll, auch weitere Themen der Organisation und Lebensbewältigung einer Familie zu thematisieren (beispielsweise die Klärung finanzieller Umstände der Familie bis hin zur Umschuldung oder die Organisation des familiären Haushalts), die allerdings nicht im engeren Sinn Thema der Elternarbeit im Zusammenhang mit Hilfe zur Erziehung sind. Ergänzend zu diesen Modulen können auch bestehende Module aus gestuften präventiven Elternprogrammen (z.B. Sanders & Dadds, 1993) oder einzelne Bausteine aus bestehenden Elterntrainingsprogrammen (z.B. Döpfner, 1997) verwendet werden, die allerdings gegebenenfalls an den spezifischen Bedarf der Familie und an die spezifische Familiensituation adaptiert werden müssen.

5.4 Behaviorales Elterntraining

Behaviorales Elterntraining setzt gezielt an den familiären Erziehungspraktiken an. Die Eltern werden angeleitet, ihr Erziehungsverhalten auf der Basis verhaltenstherapeutischer Strategien so zu modifizieren, daß das kindliche Verhalten sich verändert. Es werden dabei behaviorale Grundprinzipien angewandt und den Eltern vermittelt. Auch diese Ansätze wurden vorwiegend für die Ergänzung der ambulanten Behandlung von Kindern entwickelt, um deren Verhaltensfortschritte durch gezielte Interventionen im Elternhaus zu stabilisieren, eignen sich aber auch für die Verwendung im Rahmen der Jugendhilfe. Ausgearbeitete Therapiekonzepte für Eltern und Kinder enthalten folgende Komponenten (Döpfner et al., 1997):

  • Gemeinsam mit den Eltern findet eine Definition der Verhaltensprobleme des Kindes in der Familie, die durch die Behandlung vermindert werden sollen, statt. Dieser Schritt enthält neben der Beschreibung des Problemverhaltens auch eine grobe Erfassung der Häufigkeit des Problems und der Belastung, die das Problem für die Eltern beziehungsweise die Familie darstellt.

  • Die Erarbeitung einer gemeinsamen Störungskonzeption mit den Eltern, die insbesondere typische alltägliche Interaktionen in der Familie (Teufelskreise) aufgreift, bildet den nächsten Schritt. Er bietet gleichzeitig die Möglichkeit, Auswege aus den typischen Interaktionen zu formulieren, die Behandlungsziele für die Eltern darstellen.

  • Es erfolgt eine Definition der Behandlungsziele und Behandlungsplanung, wobei die Verhaltensprobleme des Kindes und die familiären Probleme (wozu auch Probleme anderer Familienmitglieder gehören können), die Gegenstand des Trainings sein sollen, endgültig definiert werden. Hieraus leiten sich die Ziele des Trainings ab. Dabei ist eine exakte Definition der Ziele mit möglichst konkreten Kriterien von großer Bedeutung. Abschließend wird eine Hierarchie der Trainingsziele erstellt.

  • Die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf positive Erlebnisse mit dem Kind bildet den Einstieg in konkrete Interventionen bei den Eltern. Er ist insbesondere dann sinnvoll, wenn bei den Eltern die Wahrnehmung der Verhaltensprobleme des Kindes dominiert. Dieser Schritt stellt eine unspezifische, aber oft sehr wirkungsvolle erste Intervention dar.

  • Ein Aufbau positiver Interaktionssequenzen zwischen Eltern und Kind und deren Verankerung im Alltag ist dann besonders von Bedeutung, wenn in der Eltern-Kind-Interaktion ein hoher Anteil negativ kontrollierender Verhaltensweisen (ermahnen, schimpfen, kritisieren, bestrafen) besteht.

  • Über verschiedene Methoden und Ansätze findet ein Aufbau effektiven Elternverhaltens statt, das dazu dient, dem Kind wirkungsvolle Aufforderungen zu geben, es angemessen zu kontrollieren und angemessene negative Sanktionen auf kindliches Fehlverhalten folgen zu lassen. Gegebenenfalls werden mit den Eltern zusammen auch Tokenprogramme entwickelt und durchgeführt.

  • Der Aufbau von alternativen Verhaltensweisen und adäquatem Spielverhalten ist eine wesentliche Intervention, die entscheidend dazu beitragen kann, das unerwünschte Verhalten des Kindes zu reduzieren. Adäquates Sozialverhalten und angemessenes Spielverhalten werden gezielt trainiert und in der Folge verstärkt.

  • Selbstinstruktionstraining setzt ein intellektuelles Niveau voraus, das erst von Schulkindern erreicht wird. Selbstinstruktion stellt eine kognitive Intervention dar, die die Steuerung des eigenen Verhaltens verstärkt in die Verantwortung des Kindes legt. Dies ist einerseits ein wesentliches Ziel jeder Therapie, und darüber hinaus werden andererseits die Eltern von der Notwendigkeit häufiger Interventionen entlastet, wenn Kinder ihr Verhalten selbst kontrollieren können. Der Aufbau von Selbstmanagement stellt die komplexe Stufe der Selbstkontrolle von Kindern dar.

  • Teilweise ist es notwendig, zusätzlich die Bewältigung von Verhaltensproblemen in spezifischen Situationen gezielt anzugehen, in denen solche Probleme überproportional häufig auftreten. Dabei kann es sich um die Hausaufgabensituation, Verhalten in der Öffentlichkeit oder in anderen Situationen handeln. Das erfolgreiche Training zur Bewältigung solcher Situationen sollte nicht zu früh begonnen werden, da diese meist hoch problembelastet sind. Voraussetzung ist eine bereits bestehende Erfahrung im Umgang mit schwierigen Situationen und der Verwendung von Verstärkern.

  • Die frühzeitige Intervention bei neu aufkommenden Verhaltensproblemen und die Prophylaxe zukünftiger Verhaltensprobleme stellen wesentliche Elemente dar, die für eine Stabilisierung des positiven Verhaltens eines Kindes notwendig sind. Sie stellen gleichzeitig eine Art Zusammenfassung der einzelnen Elemente und Techniken zur Verhaltensmodifikation dar, die von den Eltern in eigener Verantwortung eingesetzt werden müssen.

Solche differenziert ausgearbeiteten Programme stellen eine Abfolge verschiedener Trainingsschritte mit den Eltern und dem Kind bereit, die aufeinander aufbauen. Die Elemente solcher Trainings eignen sich mit den notwendigen Modifikationen für die Arbeit mit Eltern in der Jugendhilfe. Dabei kann das gesamte Programm durchgeführt oder gegebenenfalls einzelne Schritte übersprungen werden. Sofern eine gute Kooperationsbasis existiert, können auch gezielt einzelne Bausteine ausgewählt und durchgeführt werden, wobei allerdings zu prüfen ist, ob die notwendigen Voraussetzungen hierfür in der Familie vorhanden sind.

6. Formen therapeutischer Familieninterventionen

Therapeutische Familieninterventionen lassen sich von Beratungsansätzen und Elterntrainings dadurch abgrenzen, daß sie nicht nur auf die Modifikation einzelner Aspekte des elterlichen Verhaltens abzielen, sondern entweder tiefgreifendere Veränderungen des Verhaltens und der Einstellungen einzelner Familienmitglieder oder eine Veränderung wesentlicher Aspekte der Paarbeziehung oder des Familiensystems anstreben.

Therapeutische Ansätze und Familientherapie erfordern teilweise eine hohe Kontaktdichte und eine längerfristige Arbeit mit der Familie. Teilweise werden parallel zu einer Hilfe zur Erziehung auch Intensivprogramme, wie etwa Familienaktivierung, durchgeführt, die zwar eine kurze Dauer, aber eine außerordentlich hohe Intensität aufweisen (Tab. 3). In der Regel ist es auch sinnvoll, daß die Arbeit mit den Familien bei therapeutischen Ansätzen oder Familientherapien durch eine Person oder Stelle durchgeführt wird, die nicht direkt im Betreuungsalltag mit den Kindern arbeitet, um eine unabhängige Position gegenüber dem beiden kooperierenden Systemen der Einrichtung und der Familie einzunehmen.

 

Arbeitsform

Kontaktintensität

Sinnvolle Frequenz

Methoden

Dokumentation

1

Familienedukatives Vorgehen

mittel bis hoch

nach Bedarf

Beratungsgespräche und Trainingseinheiten zu spezifischen Themen mit den Eltern

Dokumentationsbogen oder Protokoll

2

Systemisch-familientherapeutische Ansätze

mittel bis hoch

nach Bedarf (1 x pro Woche oder seltener)

Therapeutische Gespräche mit einzelnen Familienmitgliedern oder der ganzen Familie

Dokumentationsbogen oder Protokoll

3

Videotraining

hoch

1 x pro Woche

Feedback und Training anhand von Videoaufnahmen

Strukturierte Dokumentation (Vordruck)

4

Familienaktivierung

sehr hoch

mehrmals pro Woche

Intensive Arbeit in der Familie mit verschiedenen Methoden

Strukturierte Dokumentation (verschiedene Vordrucke)

Tabelle 3: Übersicht über Formen therapeutischer Familienintervention



6.1 Familienedukatives Vorgehen

Familienedukative Strategien stellen differenziert ausgearbeitete Programme für die Arbeit mit Familien dar. Sie basieren auf einer Kombination von verschiedenen Komponenten. Gemeinsamer Schwerpunkt des familienedukativen Vorgehens ist es, die Kommunikations- und Problemlösefertigkeiten der gesamten Familie zu verbessern, um diese in die Lage zu versetzen, krankheitsbedingte und andere Schwierigkeiten in einer für alle Beteiligten möglichst wenig belastenden Art und Weise zu lösen (Hahlweg et al., 1995; Hahlweg et al., 1991). Diese Programme wurden vorwiegend als begleitende und unterstützende Ansätze bei der Behandlung schizophrener Patienten entwickelt, die ergänzend zur Betreuung oder Behandlung eines Familienmitglieds eingesetzt werden. Solche Programme erstrecken sich über ca. 2 Jahre (mit ca. 25 Sitzungen im ersten Jahr und ca. 12 Sitzungen im zweiten Jahr) und haben einen strukturierten Aufbau:

  • Information: Die Familien werden über den heutigen Kenntnisstand der Erkrankung ihres Familienmitglieds und über die Behandlungsmöglichkeiten einschließlich der Medikation ausführlich aufgeklärt (deshalb auch der Begriff psychoedukativ).

  • Strukturiertes Kommunikationstraining: Das therapeutische Vorgehen zielt darauf ab, Kritik und emotionales Überengagement der Angehörigen, aber auch Fehlverhalten der Patienten, abzubauen, z.B. mit Hilfe eines strukturierten Kommunikationstrainings.

  • Problemlösetraining: Die Therapie orientiert sich an aktuellen Familienproblemen und versucht, konkrete Lösungen zu finden, z.B. anhand vorgegebener Problemlöseschritte.

  • Verbesserung der Lebensqualität: Die Maßnahmen richten sich nicht nur auf die Probleme mit den Patienten, sondern es wird versucht, die Lebensqualität der gesamten Familie zu verbessern.

Diese Elemente werden in zeit aufeinanderfolgender Reihenfolge durchgeführt, gegebenenfalls kann aber immer wieder auf frühere Elemente zurückgegriffen werden. Bei Bedarf erfolgen Kriseninterventionen. Insgesamt ist ein wesentliches Ziel, den Familien "Hilfe zur Selbsthilfe" zu vermitteln. Insbesondere die Ansätze der Kommunikations- und Problemlösetraining eigenen sich in einer Reihe von Fällen für die Verwendung im Rahmen der Jugendhilfe.

6.2 Systemisch-familientherapeutische Ansätze

Systemische und familientherapeutische Ansätze bilden keine einheitliche Therapieschule. Vielmehr werden unter familientherapeutischen Vorgehensweisen eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Ansätze gefaßt, die sich teilweise sowohl in ihren theoretischen Annahmen als auch in ihren Interventionsformen erheblich unterscheiden (Schlippe & Schweizer, 1996). Es bestehen, trotz aller Unterschiedlichkeit, eine Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen behavioral orientierten Elterntrainings und systemischen und familientherapeutischen Ansätzen (Heekerens, 1997), und immer wieder werden Versuche unternommen, eine übergreifende theoretische Grundlage für die bestehenden Ansätze zu schaffen (Mücke, 1998).

Systemische und familientherapeutische Interventionen richten sich an das System der gesamten Familie, teilweise werden mehrere Generationen oder weitere außenstehende Personen einbezogen, sofern sie im System der Familie von Bedeutung sind. Dabei können systematisierte Bausteine zum Einsatz kommen (Brönneke, 1996):

  • Die Schaffung einer beziehungsstiftenden Funktion der Familienarbeit fördert eine feste Struktur der Zusammenarbeit mit der Familie im Sinn eines "begleitenden Pflichtprogramms" während des Verlaufs der Hilfe zur Erziehung.

  • Es wird Auseinandersetzung gefördert, indem Konflikte und Spannungen in der Zusammenarbeit mit den Eltern konfrontativ eingebracht werden.

  • Regelmäßige Gespräche schaffen Verbindlichkeiten, wobei klare Positionen und Vereinbarungen von besonderer Bedeutung sind.

  • Dazu, Eltern Sicherheit anzubieten, dienen Wirklichkeitskonstruktionen, die Orientierung bieten, sowie die Übernahme der Verantwortung und der Führung durch die Fachkraft.

  • Die Demonstration einer einheitlichen Haltung und Geschlossenheit vor dem Kind hilft Eltern und Fachkräften, eine gemeinsame Erziehungsfunktion zu übernehmen.

  • Flankierende Maßnahmen tragen zur Reduktion von Störungen des pädagogischen Alltags und der Zusammenarbeit bei.

  • Die Unterstützung des Jugendamtes in seiner Kontrollfunktion und die Offenlegung eigener Einschätzungen dienen dazu, die vorhandenen Kontrollfunktionen offenzulegen.

  • Konfrontierendes Handeln dient der Förderung einer stärkeren Verantwortlichkeit und einer klaren Verantwortungsübernahme durch die Eltern.

  • Dazu, die Verantwortung zu focussieren, dient die klare Festlegung von elterlicher und kindlichen Verantwortlichkeiten.

  • Mit Anforderungen, Modellernen und Verschreibungen wird angestrebt, Erziehung zu üben.

  • Der Erziehungsberatung dienen Reflexionen des Erziehungsstils, normativer Werthaltungen und Problemanalysen.

  • Verschreibungen dienen dazu, eingefahrene Bewegungsmuster wieder in Bewegung zu bringen.

  • Reflexionsangebote dienen dazu, die eigene Position zu finden und die eigene Identität der Eltern zu stärken.

Vielfach sind familientherapeutische Interventionen allerdings in der vorliegenden Literatur wenig detailliert ausgearbeitet und systematisiert, was deren Verwendung im Rahmen von Hilfen zur Erziehung schwieriger macht und ihren Einsatz bei der Arbeit mit Eltern begrenzt.

Allerdings nutzt eine ganze Reihe von Autoren das systemisch-familientherapeutische Modell als Erklärungshintergrund bzw. als theoretischen Hintergrund zur Erklärung bestimmter Phänomene in der Familiendynamik (Brönneke, 1988; Thimm, 1992). Auch für die Frage der Problemdefinition und die Unterbringungspraxis von Jugendämtern existieren Beiträge aus systemischer Sicht (Liechti, Liechti-Darbellay & Zbinden, 1989).

6.3 Video-Training

Das Video-Training (auch Video-Home-Training) stellt ein neueres sozialpädagogisches Konzepte zur Arbeit mit Familien dar, das in den letzten Jahren entwickelt und erprobt wurde. Es basiert auf kommunikationspsychologischen Ansätzen, die aufgrund von Forschungsergebnissen zur Basiskommunikation zwischen Müttern und Kleinkindern entwickelt wurden, und interveniert in erster Linie beim Kommunikations- und Interaktionsverhalten der Eltern. Video-Training arbeitet mit der strukturierten Rückmeldung zu Video-Aufnahmen. Dabei wird vorzugsweise positives Elternverhalten anhand von Video-Feedback verstärkt (Kreuzer und Räder, 1996). Konzeption und Methoden des Video-Trainings basieren auf folgenden Elementen:

  • Interventionen zu Hause bei den Eltern: In der Regel werden die Sitzungen bei den Eltern zu Hause durchgeführt, weil anhand von Video-Aufnahmen aus dem tatsächlichen Alltag in der Familie gearbeitet wird.

  • Verstärkung von positiven Kommunikations- und Interaktionsweisen: Die Rückmeldung und Verstärkung des Verhaltens der Eltern erfolgt vorwiegend im Hinblick auf allgemeine Kommunikations- und Interaktionsregeln (Zuwendung, Augenkontakt, Aufmerksamkeit, Initiative, kooperatives Verhalten etc.).

  • Aufbau längerer Verhaltenssequenzen: Ein Ziel ist der Aufbau längerer Verhaltenssequenzen, die positiven Charakter haben und gleichzeitig Interaktionskompetenz an die Eltern vermitteln, die dem Lebensalter von Kindern angemessen ist (z.B. allgemeine familiäre Kommunikation ab dem Schulalter, gemeinsame Familienberatung etwa ab der Pubertät, Konfliktlösestrategien ab der Pubertät).

Die Verwendung von solchen Video-Feedbacks läßt sich allerdings auch in der Arbeit mit Eltern sinnvoll einsetzen. Sie ist durch die Konkretheit und Anschaulichkeit insbesondere für Familien geeignet, die mit verbalen Vorgehensweisen überfordert sind oder diese nicht in ausreichendem Maß umsetzen können.

6.4 Familienaktivierung

Familienaktivierung ist eine sozialpädagogische Methode für ein intensives Krisenmanagement in Familien, die in USA entwickelt wurde, um drohende Fremdunterbringungen von Kindern zu vermeiden (Gehrmann & Müller, 1998; Lambach, 1998). Familienaktivierung basiert auf verschiedenen theoretischen Ansätzen, die bislang noch nicht in ein übergreifendes Konzept integriert sind und eher pragmatisch nebeneinander verwendet werden. Das Konzept sieht einen sehr intensiven Einsatz einer sozialpädagogischen Fachkraft in der Familie vor. Eine Fachkraft betreut in der Regel in diesem Zeitraum zwei Familien und erhält eine kontinuierliche Fachberatung beziehungsweise Supervision durch ein Team von Fachkräften für die Familienarbeit oder durch externe Supervision (Gehrmann & Müller, 1998). Die Konzeption der Familienaktivierung enthält folgende Elemente:

  • Eine intensive und befristete Intervention, die in der Regel auf einen Zeitraum von 4 bis max. 6 Wochen beschränkt ist, soll durch eine intensive Krisenintervention in der Familie Eltern dabei unterstützen, eine akute Krise zu bewältigen.

  • In der Regel werden die Interventionen in der Familie durchgeführt, um in der konkreten Lebenssituation und im Alltag der Familie sehr überschaubare Ziele zu verfolgen und konkrete Veränderungen zu erreichen.

  • In jeder Familie werden spezifische Ziele gemeinsam mit der Familie vereinbart, die mit unterschiedlichen Methoden verfolgt werden, wobei die verwendeten Methoden aus einer Reihe von Standardmethoden ausgewählt werden.

Teilweise sind im Anschluss an diese Krisenintervention weitere Hilfen für eine Familie über einen längeren Zeitraum notwendig, wie etwa Erziehungsberatung oder sozialpädagogische Familienhilfe. Der Einsatz solcher Ansätze ist in Holland teilweise integrierter Bestandteil der Jugendhilfe (Krause, 1997) und wird derzeit in verschiedenen Modellprojekten in Deutschland eingeführt (Lambach, 1998; Gehrmann & Müller, 1998; Lindemann & Funk, 1997; Jugendhof Porta Westfalica, 1997).

7. Zusammenfassung und Ausblick

Empirische Ergebnisse deuten darauf hin, daß in Einrichtungen der Jugendhilfe die Kooperation mit den Eltern nicht regelmäßig stattfindet und teilweise durch geringe Strukturierung und Systematik gekennzeichnet ist (Bürger, 1998; Conen, 1993). Dies spricht für die Notwendigkeit einer Ausweitung der Bemühungen um eine angemessene Kooperation mit den Eltern sowie für eine klare und systematische Strukturierung der verwendeten Methoden. Hierfür wurden verschiedene methodische Ansätze vorgestellt, die sich drei Grundformen der Arbeit mit Eltern, Familien und Bezugspersonen zuordnen lassen: Kooperation, Beratung oder Training sowie therapeutische Familieninterventionen. Diese Formen der Elternarbeit lassen sich nicht exakt voneinander abgrenzen, unterscheiden sich aber im Hinblick auf den vorliegenden Auftrag, die Ziele und die verwendeten Arbeitsformen.

Es besteht bei allen Formen der Hilfe zur Erziehung in der Regel eine Kooperation mit den Eltern und anderen Bezugspersonen der Kinder. Für die Zusammenarbeit mit den Eltern sind angemessene Kommunikationsstile und Haltungen der Fachkräfte eine Grundvoraussetzungen. Es existiert eine Reihe von verschiedenen Methoden und Arbeitsformen, die näher beschrieben wurden. Eine gelingende Kooperation stellt gleichzeitig eine notwendige Voraussetzung dar für eine weitergehende Arbeit mit den Eltern in Form von Elternberatung beziehungsweise Elterntraining oder therapeutischen Familieninterventionen. Für die Durchführung einer solchen Arbeit ist allerdings eine wesentliche Voraussetzung, daß die Eltern einen Auftrag an die Einrichtung oder die Fachkräfte erteilen. Es wurden einige Formen solcher Arbeitsansätze dargestellt, die in der Arbeit mit Eltern während der Durchführung einer Hilfe zur Erziehung zur Anwendung kommen können.

8. Literatur

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Autor

Dr. phil. Helmut K. Adler, Dipl.-Psych./Soziologe (M.A.). Berufliche Tätigkeit: Leitung einer teilstationären Abteilung im Projekt Petra (http://www.projekt-petra.de); freiberufliche Tätigkeiten als Dozent (FH), Fortbildungen, Beratung und Supervision

Arbeitsschwerpunkte:

  • Ambulante Hilfen zur Erziehung/therapeutische Hilfen für Familien

  • Fortbildung, Supervision, Beratung und Organisationsentwicklung

  • Lehraufträge (FH) für Soziale Arbeit, Sozialarbeitswissenschaft

Email: h.k.adler@t-online.de

Quelle

Aus: Unsere Jugend 2001, Heft 5, S. 194-204. Eingestellt am 10.06.2002